Flucht in die Idylle der Taunushänge
Kronberg: Vor 150 Jahren gründete Anton Burger die Malerkolonie

Auf zum Taunus! So lautete Mitte des 19. Jahrhunderts das Motto für zahlreiche Frankfurter Künstler. Und so machte sich Anton Burger, Philipp Rumpf, Jakob Fürchtegott Dielmann und andere auf den Weg in den Taunus, um dort erstmals in freier Natur zu malen. Aus diesen Anfängen entwickelte sich allmählich die Kronberger Malerkolonie, deren Gründung vor 150 Jahren die Museumsgesellschaft Kronberg in diesem Jahr gedenkt. Am Sonntag, 19. Oktober, wird dazu in den renovierten Räumen der Museumsgesellschaft, Tanzhausstraße la, die Jubiläumsausstellung „Auf zum Taunus - 150 Jahre Kronberger Malerkolonie" eröffnet.

Gezeigt werden rund 40 ausgewählte Werke aus privaten Sammlungen, der Bremer Kunsthalle und dem Frankfurter Städel Museum, die den kunsthistorischen Bogen vom Biedermeier bis zu den Frühimpressionisten schlagen. Der Kronberger „Malerkönig" Anton Burger ist mit zentralen Werken vertreten, ebenso sein Frankfurter Künstlerfreund Otto Schulderer.
Romantischer Blick auf Kronberg

Romantischer Blick auf Kronberg. MUSEUMSGESELLSCHAFT KRONBERG

Bis zu 60 Künstler gehörten seit 1858 zeitweise der Malerkolonie an. Die meisten hatten am Städel'schen Kunstinstitut in Frankfurt studiert und dort Freundschaft geschlossen. Ihre Sehnsucht nach dem Malerdorf in den Taunushängen war eine Reaktion auf die zunehmende Industrialisierung und die Großstadtkultur Frankfurts. Bedeutendster Vertreter des Freundeskreises war Anton Burger (1824-1905), der als Gründervater der Maler-Kolonie gilt. Um die Jahrhundertwende löste sich die Kolonie allmählich auf. 1948 starben mit Fritz Wucherer und Emil Rumpf ihre letzten Vertreter. tob

Die Jubiläumsausstellung
in der Museumsgesellschaft Kronberg, Tanzhausstraße la, ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Eintritt: Erwachsene 4, Kinder 2 Euro. Internetadresse: www.kronberger-maler.de

Frankfurter Rundschau – 18.10.08 - mit freundlicher Erlaubnis der FR