Geschirr aus dem Taunus Von Hanspeter Borsch und Konrad Schneider
Vorwort
Unmittelbarer Anstoß zu dieser Arbeit war das Auffinden von Abfällen einer Häfnerwerkstatt am Rand der Kronberger Altstadt durch Hanspeter Borsch und Fritz Schummer Ende des Jahres 2004, das trotz Meldung an die zuständige Bodendenkmalpflegebehörde nicht einmal eines Antwortschreibens für würdig befunden worden ist. Die anschließenden Untersuchungen ergaben, daß in einer Reihe von Orten vor dem Taunuskamm bis in das 20. Jahrhundert eine rege und vielgestaltige keramische Produktion mit Gefäßkeramik, Ofenkacheln, Fliesen, Dachziegeln und Backsteinen nachzuweisen ist. Oftmals wurden Backsteine, Dachziegel und irdenes Geschirr von denselben Personen angefertigt und im selben Ofen gebrannt. Meist jedoch lag der Schwerpunkt der Produktion entweder bei der Gefäßkeramik oder bei den Ziegeln.
Die Quellen sind erhaltene Keramik, die meist in den Museen in Hofheim, Kelkheim, Bad Homburg v.d.H., Oberursel und Seulberg verwahrt wird und teilweise auch in den Schausammlungen zu sehen ist. Weil eine Reihe der Häfner im Taunus aus dem Rodgau stammte, haben wir auch das Töpfereimuseum in Urberach (Stadt Rödermark) aufgesucht. Parallel dazu wurde die schriftliche Überlieferung in den jeweiligen Stadtarchiven und dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden herangezogen. Hierbei mußte festgestellt werden, daß die schriftliche Überlieferung in einer Reihe von Orten schwere Verluste erlitten hat und viele offene Fragen hinterläßt. Allen genannten Institutionen gebührt unser besonderer Dank, namentlich Dr. Erika Dittrich, Stadtarchiv Friedrichsdorf und Heimatmuseum Seulberg, Ursula Stiehler, Museum im Gotischen Haus Bad Homburg v.d.H., Roswitha Schlecker, Stadtarchiv und Stadtmuseum Hofheim am Taunus, Dr. Beate Matuschek, Kulturreferat und Stadtmuseum Kelkheim (Taunus), Dietrich Kleipa, Stadtarchiv Kelkheim (Taunus), Susanna Kauffels, Stadtarchiv Kronberg im Taunus, Andrea Bott, Stadtarchiv Oberursel (Taunus), Renate Messer, Vortaunusmuseum Oberursel (Taunus) und Rita Dutine in Urberach.
Der 2006 verstorbene Karl Baeumerth hat bereits eine Reihe von Töpfer- und Zieglerorte in der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg sowie Oberursel untersucht. Sein früher Tod hat verhindert, daß er seine Untersuchungen ausgedehnt hat. Er hat mit Vorarbeiten zu einer Untersuchung über die Häfner des Vortaunus begonnen. Wir danken seinem Sohn Johannes, daß wir in die Unterlagen seines Vaters Einsicht nehmen durften. Wir haben unser Augenmerk auf die Orte gerichtet, die er nicht bearbeitet hat, und dabei auch das Zieglerhandwerk berücksichtigt, wenn die Quellenlage dafür günstig war. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt daher folgerichtig auf Kronberg als Ausgangsbasis unserer Betrachtungen sowie den heutigen Kelkheimer Stadtteilen Münster und Kelkheim sowie Hofheim. Daneben stellen wir die Forschungsergebnisse von Karl Baeumerth zusammengefaßt vor. Es ist nur selbstverständlich, daß wir ihm unsere Publikation widmen.
Hanspeter Borsch und Konrad Schneider
Aus:
Werfen Sie einen - neugierigen - Blick auf die “Schmitt’sche Karte” von 1797. Sie sehen hier den linken Teil. Der Urheber dieses Werkes hat seine Karte in Nord-Süd-Richtung dargestellt. Wir bringen die Karte in der bewährten West-Ost-Ausrichtung - alle Beschriftungen “liegen” deshalb auf der Seite.
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