Kobold Sulinchen macht Kindern Geschichte schmackhaft
Heimatmuseum Seulberg präsentiert am internationalen Museumstag sein neues Maskottchen / Sulinchen erzählt wie es früher war

Seit gestern erklärt der Museumskobold Sulinchen den kleinen Besuchern des Seulberger Heimatmuseums die Geschichte des Taunus-Dorfes. Mit dem kindgerechten Service will das Museum Kinder für Geschichte interessieren.

Friedrichsdorf - Sulinchen ist etwa 30 Zentimeter groß, ist in einen grünen Kittel gewandet und über die zartroten Haare ist ein blau-weiß geringelter Hut gestülpt. Inmitten von Zwieback steht das neue Maskottchen auf einem Tischchen im Foyer des Seulberger Heimatmuseums. „Ich finde die Mütze toll", sagt die fünfjährige Elise noch etwas schüchtern beim Betrachten der aus Plastillinmasse gefertigten Puppe. Dann macht sie sich mit ihrer Mutter zu einem Gang durch das Museum auf.

Ausgedacht hat sich Sulinchen - ihr Name leitet sich ab von dem erstmals als „Suleburc" erwähnten Seulberg - Erika Dittrich, die Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Friedrichsdorf. Entworfen hat sie das langjährige Vereinsmitglied Reinhild Massey, in ihre jetzige Form gebracht hat Sulinchen die Gederner Künstlerin Christine Kunz-Bauer. Beim Internationalen Museumstag am Sonntag wurde die Figur erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Wir wollen Kindern die Geschichte schmackhaft machen und sie nicht so betulich wie früher vermitteln", sagt Erika Dittrich. Dazu gehört auch eine weitere Neuerung. An 16 Stationen erzählt Sulinchen in kurzen Hörstücken von früher, als die in den Räumen gezeigten Gerätschaften noch in Gebrauch waren. Sie erzählt von römischen Villen, von Hexenkindern oder vom Töpfern der „Selwicher Dippe".

Auf Knopfdruck ertönen Hörspiele

Per Knopfdruck ertönen die unterhaltsamen Dialoge, die Schriftstellerin Uschi Flacke und Erika Dittrich leihen den Figuren ihre Stimmen. Sie haben auch gemeinsam die spritzigen Texte der Hörspiele verfaßt. Aufgenommen und mit Geräuschen unterlegt hat sie Gunter Gräfe aus Wehrheim. Die Kosten teilten sich der Hessische Museumsverband und der Geschichtsverein.

Schon bevor es Sulinchen gab, hat das Seulberger Heimatmuseum sich um die kleinen Besucher gekümmert. Begleitend zur Nußknacker-Ausstellung im Winter etwa veranstalteten Museumsmitarbeiter Bastelnachmittage zum Thema Nüsse. Die Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen sei bei den Museumsbesuchern unterrepräsentiert, so die Erfahrung von Erika Dittrich. Doch seit es die speziellen Kinderangebote gibt, kommen auch sie wieder ins Museum - als Väter oder Mütter begleiten sie ihre Kinder. TOB

www.heimatmuseum-seulberg.de

Frankfurter Rundschau - 21.5.07 - Mit freundlicher Erlaubnis der FR