Die Schlacht von Kronberg

Von Eugen Ernst

Am 14. Mai 1389 fand zwischen Kronberg und Frankfurt eine Schlacht statt, die den Kronbergern im Gedächtnis blieb. Das Verhältnis zwischen den Kronberger Rittern und der Reichsstadt Frankfurt war nicht immer getrübt. Im 14. Jahrhundert besaßen die Kronberger Grundbesitz in Frankfurt. Der Hof in der Weißadlergasse gehörte Walther V. von Cronberg, der von 1346-1349 als königlicher Schultheiß der Stadt vorstand. Frankfurt verdankt ihm eine Reihe frommer Stiftungen.

Kronberg seinerseits hatte 1330 unter Kaiser Ludwig dem Bayern für das Burgstädtchen Stadtrechte erlangt. 1341 hatte Kronberg sogar ein Bündnis mit Frankfurt geschlossen. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts versuchten die Städte auf initiative der Kaufleute aber auch der Handwerker, sich frei zu machen von der Reichsgewalt. Aber auch die Ritterschaft ihrerseits strebte nach dem Ausbau ihrer Macht, wobei die schon zum Zuge gekommenen kleinen Territorialherren im Vorteil waren und allmählich als Fürsten auftraten.

Der 1367 in Kronberg eingerichtete Wochenmarkt, verbunden mit der Gerichtsbarkeit, war den Frankfurtern ein Dorn im Auge. Die große Handelsstadt am Main erlangte im 14. Jahrhundert mancherlei Gnadenbeweise des Kaisers (Reichszölle, Vogtrechte, Recht, den königlichen Schultheiß zu ernennen etc.). Das Patriziat der Städte organisierte Städtebünde, die sich gegen den Ritteradel richteten. Dagegen formierten sich Ritterbünde, es kam zu Fehden. Als die Kronberger Höfe in Wallau und Niederhöchstadt seitens der Frankfurter niedergebrannt worden waren, brandschatzten die fehdelustigen Ritter von Cronberg den Stadtteil Sachsenhausen. Die gegenseitigen Schadenszufügungen eskalierten. Die Frankfurter „Feuerschützen" verwüsteten eine Reihe Kronberger Wälder, schälten die Edelkastanien und richteten anderen Flurschaden an.

Die Stadt Frankfurt hatte vagabundierendes Kriegsvolk angeworben, ca. 2.000 Mann - nur zur Hälfte Stadtbürger - zogen unter dem Stadt-Schultheiß mit schweren .„Büchsen" über Rödelheim nach Kronberg. Aber die Kronberger besaßen gute Bundesgenossen im Adel, so z.B. den Pfalzgrafen und Kurfürsten bei Rhein und die Herren von Hanau. Beide setzten sich sofort in Marsch, als die Frankfurter Söldner auf Kronberg zu marschierten. Dagegen regten sich die Frankfurt verpflichteten Bürgerwehren von Mainz, Worms und Speyer überhaupt nicht. Zwischen Kronberg und Steinbach kam es zu einem Kampf, den die Kronberger und ihre Verbündeten gewannen. Die reichsstädtische Truppe wurde völlig zersprengt. Bei Eschborn und Praunheim wurden die Flüchtigen nochmals zum Kampf gestellt. Unter den zahlreichen Opfern der Frankfurter waren auch ihr Stadt-Schultheiß und Angehörige des Stadtrates. Viele Frankfurter Söldner, auch das Stadtbanner, fielen den Rittern von Kronberg in die Hand. Frankfurt mußte eine sehr hohe Summe als Reparationsleistung zahlen. Dennoch: Frankfurt und die Städte blühten weiter auf, die Patrizier wurden reicher, die Städte konnten sich besser schützen. Dagegen waren die Tage der Burgenherrlichkeit und der Ritter gezählt.

Entnommen mit freundlicher Erlaubnis dem Mitteilungsheft von
Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark e.V.

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Und hier ein Vorgeschmack (mit freundlicher Erlaubnis des Hessenparks):

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