Neun neue Stolpersteine
Kunstaktion auch in Vororten

Wiesbaden - Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt am heutigen Dienstag, 8. August, weitere „Stolpersteine" zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Wiesbaden. Laut den Rathausfraktionen von SPD und Grünen sind interessierte Wiesbadener als Zuschauer willkommen.

Erstmals wird Demnig auch Vororte einbeziehen: In Schierstein läßt er gegen 12.30 Uhr in der Reichsapfelstraße 19/21 Gedenksteine für den Metzgermeister Karl Israel, seine Frau Hedwig und ihre Töchter Rosel, Herta und Margot ins Straßenpflaster ein. Eine halbe Stunde später, 13 Uhr, betoniert er in Dotzheim, Römergasse 8, einen Erinnerungsstein für Gustav und Auguste Katz.

In der Innenstadt verlegt Gunter Demnig am heutigen Tag zudem sieben weitere Gedenksteine und zwar im Halbstundentakt ab 9 Uhr morgens. Den Auftakt machen die Gedenksteine für Jacob Rosenberg, seine Frau Sophie und Tochter Lea in der Bertramstraße 7. Es folgen Gedenksteine für andere Wiesbadener Nazi-Opfer in der Walramstraße 31, Wielandstraße 23, Klopstockstraße 21, Adolfsallee, Wilhelminenstraße 42 und Heßstraße 5 (gegen 12 Uhr).

Die Verlege-Aktion am Dienstag ist bereits die vierte des Künstlers in Wiesbaden. Die dann insgesamt 64 Gedenksteine erinnern an Menschen, die im Jahr 1942 von Wiesbaden aus in Konzentrationslager deportiert und ermordet wurden. Der Kölner Künstler hat das Projekt vor sechs Jahren ins Leben gerufen und bisher bundesweit in 172 Orten mehr als 8000 Steine verlegt. SAB

Frankfurter Rundschau - 08.08.2006 - mit freundlicher Erlaubnis der FR

 „Stolpersteine" für die Familie Lilienthal

Wiesbaden - Das Aktive Museum Spiegelgasse verlegt am Donnerstag, 14. Dezember 2006, 14 Uhr, „Stolpersteine" auf der Dotzheimer Straße in Höhe Hausnummer 21. Gewidmet sind sie der Familie Lilienthal. Seit 2005 erinnert die Institution mit „Stolpersteinen" an jüdische Menschen, die aus Wiesbaden verschleppt und in Konzentrationslagern ermordet wurden. Zusätzlich sind „Erinnerungsblätter" am Michelsberg ausgestellt.

An der Recherche für die Stolpersteine sind Schüler eines Geschichtskurses beteiligt. Sie wollen mit der Aktion „einen kleinen Teil zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte beitragen". Die Familie Lilienthal lebte in der Dotzheimer Straße 21, bevor sie 1939 in die Niederlande auswanderte. Saul Lilienthal war Oberkantor in der reformierten jüdischen Gemeinde am Michelsberg. lib

Frankfurter Rundschau – 11.12.06 - mit freundlicher Erlaubnis der FR