Bedeutende Keltenfunde
Grabungen in Hattersheim

HATTERSHEIM - Weitere bedeutende Funde aus frühkeltischer Zeit sind im Baugebiet Südwest der Mainstadt gemacht worden. Anwohner berichteten der Frankfurter Rundschau, es seien mehrere Gräber gefunden worden, auch ein Schwert sei ausgegraben worden. Der Hattersheimer Archäologe Klaus-Michael Schmitt, der die Grabungen leitet, wollte mit Hinweis auf eine Pressekonferenz, die die Stadt mit Experten am Dienstag gibt, „keine Details" nennen.

Auch die neuen Funde gelten wie die sieben Gräber mit Skeletten, Schmuck und Gefäßen, die 1999 im Baugebiet Gärtnertor ausgegraben wurden, als sehr bedeutend. Archäologe Claus Bergmann vom Landes-Denkmalamt hatte die 1999 ausgegrabenen Kelten als Zeitgenossen der Kelten vom Glauberg bei Büdingen bezeichnet, sie aber „ärmere Vertreter ihres Stammes" genannt.

Nach den Gräberfunden im Baugebiet Gärtnertor hatte das Landesamt eine geo- physikalische Untersuchung für die übrigen Bauabschnitte im Südwesten Hattersheims verlangt. Anlass waren Funde, die Werner Schwaner im Jahr 2004 an den Heimatforscher Heinz Loos übergeben hatte. Ein stilisierter Löwenkopf und ein Bronzeanhänger waren damals gefunden worden. Sie galten als Hinweise auf eine keltische Siedlung, sagte Heinz Loos gestern auf Anfrage.

Die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Südwest waren daher vom Landesamt nur unter der Maßgabe genehmigt worden, dass ehrenamtliche Mitarbeiter des Amtes, nämlich Werner Schwaner und Heinz Loos, sie begleiten. Archäologische Untersuchungen sollten außerdem von allen Bauherren in Auftrag gegeben werden. SSL

Frankfurter Rundschau - 17.10.05