Maakuh - Land in Sicht

Land in Sicht für Maakuh
Main-Taunus / Aschaffenburg: Der letzte historische Kettenschlepper ist gerettet

Der vom Verfall bedrohte historische Kettenschlepper „Maahkuh" soll nun doch gerettet werden. In Aschaffenburg, wo das Main-Schiff derzeit liegt, wurde jetzt ein Restaurierungskonzept vorgestellt. Danach soll das Schiff an Land gebracht und als Technikdenkmal mit gastronomischen und musealem Betrieb gestaltet werden. Es ist geplant sie dauerhaft ans Aschaffenburger Mainufer zu bringen.

„Endlich Land in Sicht für die Maakuh", begrüßte Landrat Bertold Gall (CDU) das Konzept. Gall hatte sich im vergangenen Jahr für die Rettung des 1899 gebauten Schiffes eingesetzt und eine Initiative gestartet, um die 80 Gemeinden, Städte und Kreise entlang des Mains an der Rettung der Maakuh zu beteiligen. Er hatte sogar die Verlegung des 50 Meter langen Gefährts nach Flörsheim als letzte Möglichkeit ins Gespräch gebracht. Mehrere Kommunen haben bereits ihre Hilfe zugesagt. Auch werde man sich in den kommenden Monaten weiterhin für eine Unterstützung einsetzen. „Jeder, der am Main groß geworden ist, kennt die Maahkuh aus Erzählungen unserer Großeltern", so Gall.

Als im vergangenen Jahr der Aschaffenburger Recycling-Unternehmer Alois Westarp den Kahn erwarb, sah es zunächst danach aus, daß das Schiff verschrottet werden würde. Nun will Westarp mit der Stadt und dem Förderverein „Technikdenkmal 'Määhkuh' zusammenarbeiten, wie Aschaffenburgs Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) mitteilte.

Den Namen hat das Schiff übrigens von seinem Signalhorn, das wie das Muhen einer Kuh klingt. Deshalb wird es regional gefärbt zuweilen als auch als „Määhkuh" oder „Mohkuh" bezeichnet. Als Kettenschlepper war sie bis Ende der 1930er Jahre auf dem Main zwischen Hanau und Aschaffenburg unterwegs. Dabei bewegte sie sich mittels einer im Fluß verlegten Kette fort. Mit der Mainkanalisierung kam der Einsatz moderner Schrauben-Dampfer, was den Tod der Kettenschleppschiffahrt bedeutete. Allein die Maakuh und eines ihrer Schwesterschiffe wurde nicht verschrottet, sondern in Würzburg und in Aschaffenburg als "Hausboote" privat genutzt. 2003 stellte die Stadt Aschaffenburg sie unter Denkmalschutz. „Die Määkuh ist das letzte Relikt eines bayerischen Kettendampfers", sagte Herzog.

Jedoch ist nur noch ihre Hülle vorhanden. Die meisten Deckaufbauten, die Windhutzen, Niedergangshauben und Ankerkrane, der Schornstein sowie das Ruderhaus sind nicht mehr vorhanden. Auch fehlt ihr Herzstück: das dampf getriebene Greifrad.     Cho

Frankfurter Rundschau - 31.3.10 - mit freundlicher Erlaubnis der FR

Zwar arg lädiert - aber immerhin. Das ist erfreulich.

Zur Vorgeschichte - hier und hier.