Zur Wirtschaft im Main-Taunus-Gebiet vor der Industrialisierung
Förderung von „Handel und Wandel" in Kurmainz im 18. Jahrhundert
Von Rudolf Schäfer (+)

Bei Durchsicht kurmainzischer Akten des 17. und 18 Jahrhunderts stoßen wir immer wieder auf die Wortverbindung „Handel und Wandel" als einen Begriff, der die wirtschaftliche Förderung des einzelnen wie die des Staates zum Ausdruck bringt. „Handel und Wandel" wird so sehr als ein Wort empfunden, daß ein damit verbundenes Tätigkeitswort nur in der Einzahl erscheint: „Handel und Wandel" wird getrieben.

Als nach dem furchtbaren Aderlaß des Dreißigjährigen Krieges in allen deutschen Ländern gegen Ende des 17. Jahrhunderts bevölkerungsmäßig eine starke Aufwärtsentwicklung einsetzte, wurde diese Tatsache von den Regierenden nicht nur mit Befriedigung, sondern auch mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Man erkannte, daß die steigenden Bedürfnisse - in der Stadt mehr als auf dem Lande - mit dem bisherigen System einer Wirtschaft, die rein auf Deckung des notwendigen Bedarfs abgestellt war, nicht mehr befriedigt werden konnten. Es galt, über die bloße Bedarfsdeckung hinaus mit ihren geringen Möglichkeiten zur Kapitalbildung, durch Schaffung neuer Produktionsstätten finanzielle Schwerpunkte zu bilden, die höhere Gewinne abwarfen. In diesem Sinne zeigten sich die Mainzer Kurfürsten aufgeschlossen für alle Ideen, die diesem Ziele dienen konnten, besonders wenn es sich um eine Ware handelte, die im Export ein Aktivposten zu werden versprach.

Großhandel

Zunächst versuchte man, den Großhandel zu beleben und Mainz zu einer Handelsmetropole zu machen. Zu diesem Zwecke setzte Kurfürst Friedrich Karl von Ostein (1743-1763) eine „Commercienkomission" ein. Sie konnte gewisse Erfolge verbuchen, die sogar die Messestadt Frankfurt beunruhigten; denn sofort nach Gründung dieser Kommission im Jahre 1746 traf man in Mainz ganz konkrete Vorbereitungen zur Wiederbelebung der Mainzer Messen. Man informierte sich in Frankfurt und legte Listen der dort ausstellenden Grossisten an. Und am 22. Dezember 1747 bestimmte ein kurfürstlicher Erlaß: die drei früheren Jahrmessen werden ab 1748 wieder aufgenommen, und zwar am Montag nach Laetare (März), am Montag nach Maria Himmelfahrt (15. August) und am ersten Werktag nach St. Martin (11. November). Obwohl es der Kurfürst absichtlich vermied, von einer Neueinrichtung der Mainzer Messen zu sprechen, sondern bewußt den Eindruck zu erwecken suchte, es handle sich um die Wiederbelebung eines alten Brauchs, bei dem sich nur die Messezeiten geändert hätten, klagte Frankfurt im Jahre 1758 beim Reichskammergericht in Wetzlar gegen die Mainzer Jahrmessen. Diese wurde zu Beginn der Franzosenzeit 1797 aufgehoben. Sicher sind die Zeitverhältnisse und ist die Konkurrenz Frankfurts nicht allein schuld an dieser ungünstigen Entwicklung, es lag gewiß auch mit an der Mainzer Art, die viele liebenswerte Züge aufweist, aber wenig Hang zum Großunternehmer hatte. Der 1754 in Höchst geborene Johann Kaspar Riesbeck hat dies sehr drastisch 1783 in seinen „Briefen eines reisenden Franzosen" dargestellt. Er schreibt: „Obgleich die Handlung hier seit 18-20 Jahren immer blühender wird, so ist sie doch lange nicht das, was sie in Betracht der günstigen Lage der Stadt und anderer Vorteile sein könnte. Die sogenanannten hiesigen Kaufleute, deren einige ansehnliche Vermögen besitzen, sind im Grunde nur Krämer, die größtenteils von der Verzehrung der Stadt und des Landes ihre Nahrung ziehn, und nebenher Spediteurs für die Kaufleute von Frankfurt und einige andere Städte machen ... Und doch hat diese Stadt das unschätzbare Stapelrecht und beherrscht vermittelst des Rheins, Mains und Neckars die ganze Aus- und Einfuhr vom Elsaß, der Pfalz, von Franken und einem Teil von Schwaben und Hessen gegen die Niederlande zu. Man sieht hier auch immerfort einige hundert Schiffe, die aber sehr wenig auf Rechnung hiesiger Kaufleute geladen haben. Religionsvorurteile waren ein Haupthindernis der Aufnahme der Handlung in dieser Stadt."

Die religiöse Intoleranz mag für die Stadt Mainz gegolten haben, nicht aber für das Land Kurmainz. Schon Kurfürst Anselm Freiherr von Ingelheim (1679-1695) lud nach Aufhebung des Toleranzedikts von Nantes durch Ludwig XIV. (1685) hugenottische Fabrikanten und Kunstschmiede im Jahre 1690 ein, sich in den zerstörten und im Wiederaufbau befindlichen Orten Gernsheim und Kastei niederzulassen. Das beste Beispiel für die Wandlung im Verhältnis zu anderen Konfessionen im Verfolg wirtschaftlicher Bestrebungen des 18. Jahrhunderts ist das Projekt der Höchster Neustadt, nach seinem Begründer, dem Kurfürsten Emmerich Josef von Breidbach-Bürresheim (1763 bis 1774), auch Emmerichstadt genannt. In ihr waren neben der katholischen Kirche eine evangelische, eine evangelisch reformierte und eine französisch reformierte Kirche vorgesehen. Nur der zu frühe Tod des Kurfürsten verhinderte die Durchführung des gesamten Plans, doch gab es davon ausgehend - nicht nur durch das Handelshaus Bolongaro - weiterwirkende Anstöße wirtschaftlicher Belebung.

Bergbau

Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (1695 bis 1729) wandte sein Augenmerk verstärkt einem Gebiet zu, dem bereits Bemühungen seines Vorgängers gegolten hatten. Seine Verfügung vom 1. August 1689 gab den ersten Anstoß zur Wiederaufnahme des Bergbaus in Kurmainz im 18. Jahrhundert. Der Landesherr verwies darauf, daß in früheren Zeiten besonders bei Aschaffenburg, Hofheim im Taunus, bei Lahnstein und an der Bergstraße Mineralien gefördert wurden; durch unglückselige Zeiten sei deren Abbau „in Abgang geraten". Das Ersuchen einheimischer und fremder Interessenten veranlasse ihn nun, allen, die willens seien, den Bergbau zu betreiben, „gebührlichen Schutz und Schirm" zu gewähren. Der Kurfürst verspricht denen, die sich zu diesem „Gewerke" ordentlich anmelden und „in alten oder neuen Gebäuen" nach Metallen und Mineralien suchen, Zehntfreiheit auf drei Jahre und bevorzugte Lieferung von Grubenholz.

Der genannte Erlaß hatte zur Folge, daß der Bergbau, der auch im Dreißigjährigen Krieg nie ganz eingestellt worden war, in den aufgeführten Gegenden, aber auch bei Hochheim eine starke Belebung erfuhr. Der Erfolg stand jedoch in keinem Verhältnis zu den aufgewandten Mühen und Kosten, ausgenommen beim Abbau der „Layen", des Blauschiefers. Trotz aller Enttäuschungen bot die Landesregierung immer wieder den Unternehmern ihre hilfreiche Hand, ließ sich aber nach den vielfachen Fehlschlägen erst verhältnismäßig spät dazu bewegen, von Professoren und Bergräten systematische Untersuchungen der geologischen Beschaffenheit des Landes mit entsprechenden Empfehlungen oder Warnungen an Beflissene des Bergbaus vornehmen zu lassen. Diese waren meist in sogenannten „Gewerkschaften" genossenschaftlichen Charakters zusammengeschlossen; es gab aber auch Privatunternehmen größeren und kleineren Stils. Die kleineren schürften, ungenügend ausgerüstet und mit nur geringen finanziellen Mitteln versehen, die größeren setzten oder boten zu einem regulären Bergbau oft recht ansehnliche Kapitalien an. Aber selbst die von Professor Johann Friedrich von Pfeiffer, einem der größten Wirtschafter seiner Zeit im Jahre 1784 angeregte Gründung einer „Kurf. Bergwerks- und Mineralbrunnenkommission" führte nicht zum gewünschten Ziel. An ihrem Beginn, im April 1784 standen auch Schürfversuche bei Weilbach durch den bedeutenden Mineralogen Waitz Freiherr von Eschen. Man glaubte erneut, bei Wicker, Weilbach und Hochheim Kohlen entdeckt zu haben. Bereits im 16. Jahrhundert hatte der kurmainzische Baumeister Rubin in der Hochheimer Gemarkung an der Grenze der Flörsheimer Gemarkung ein Steinkohlenlager gefunden. Obwohl es wegen Unergiebigkeit in seinen Anfängen steckengeblieben war, versuchten 1592 mehrere Flörsheimer, eine Abbaugenehmigung zu erhalten. Das Domkapitel lehnte mit der Begründung ab, es wolle die Gewinnung der Kohle auf eigene Rechnung vornehmen. Ob dies geschah, ist nicht festzustellen. Jedenfalls hören wir erst wieder im Jahre 1767 von dieser Grube, als der kurpfälzische Regierungs- und Bergrat Joseph Anton von Marioth - die Mariots stammten aus Lüttich und wurden die Begründer der Eisenindustrie an der unteren Lahn - sich vergeblich um eine Konzession für die Hochheimer Grube bemühte. Der Dechant G. A. von Fechenheim erklärte, er halte den dortigen Weinbau für das beste Bergwerk, womit er sicher recht hatte. Die Braunkohlengrube bei Hochheim, „Kohlenkaute" genannt, wurde 1858 letztmalig verliehen; eine Kohlenförderung fand jedoch nicht statt.

Weinbau

Über den Weinbau zwischen Wicker und Mainz gibt Johann Kaspar Riesbeck im 63. seiner Briefe einen begeisterten Bericht (Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland an seinen Bruder zu Paris, 2 Bde., Zürich 1783). Hierbei bemerkt er: „Der Fleken Hochheim, von welchem die Engländer allen Rheinwein Hock benennen, soll über 300 Familien stark seyn. Einen schönern und reichern Bauernort hab ich nicht gesehen."

Da der Wein im 18. Jahrhundert wertmäßig noch an der Spitze aller Agrarprodukte des Kurfürstentums Mainz lag, wandte die Regierung dem Weinbau und Weinhandel stets die größte Aufmerksamkeit zu. Dies spiegelt sich in zahllosen Anordnungen und Anweisungen wider. Weinmarktordnungen spielten eine große Rolle. Außer in der Residenzstadt existierten Weinmärkte in Hochheim, Bodenheim, Eltville, Erbach, Flörsheim, Geisenheim, Hattenheim, Kastei, Kostheim, Neudorf, Östrich, Rauenthal, Rüdesheim und Weisenau. Im Jahre 1750 zahlte man in Hochheim für einen halben Morgen Weinland 712Va Gulden, 1802 ebenfalls in Hochheim für sechs Morgen besten Weinlands 12.500 Gulden, für zwei Morgen guten Weinlands 3.500 Gulden. In Rüdesheim zahlte man 1780 einmal für einen Weinberg einen Höchstpreis von 3.200 Gulden. Ein Mann in gehobener Position mußte danach ein drei- bis sechsfaches Jahreseinkommen aufwenden, um einen Morgen Weinland zu kaufen.

Mineralquellen

Neben dem Wein spielte in Kurmainz auch das Mineralwasser eine große Rolle. Diesen Übergang vom Wein zum Wasser kann man sich um so mehr erlauben, als Anton Staudenheimer seinem Entwurf von 1790 zur Förderung von Weinbau und Weinhandel für die Regierung auch das Wasser, genauer das Weilbacher Schwefelwasser nicht vergaß. Er legte dar, daß mit dem Ausbau von Bad Weilbach auch der Weinverbrauch steigen werde, und wie ein gewitzter Kurdirektor schlug er vor, man möge eine Abhandlung über die Güte des Rheinweins ausschreiben und dabei das Schwefelwasser von Bad Weilbach einbeziehen. Insgesamt gesehen, war das Mineralwasser in Kurmainz ein nicht unbedeutender wirtschaftlicher Faktor. An vier Mineralquellen, außer an Weilbach an der Quelle von Aßmannshausen, dem Werker Brunnen bei Espenschied, dem Lahnsteiner Brunnen (Rheingauer Stahlbrunnen) und dem Badeort Schlangenbad, lassen sich die Bemühungen der Regierung aufzeigen, auch das aus dem kurmainzischen Boden reichlich hervorsprudelnde Mineralwasser zum Gegenstand wirtschaftlicher Förderung zu machen. Laut Beschluß der Hofkammer vom 5. Oktober 1784 war es zoll- und abgabefrei. Man erkannte damals auch bereits die Bedeutung des Mineralwassers für den Fremdenverkehr, kam aber mangels durchgreifender organisatorischer Maßnahmen noch nicht richtig zum Zuge. Erst die Belebung des Bäderwesens im 19. Jahrhundert kam auch den Mineralbrunnen stärker zugute und erschloß fiskalische Möglichkeiten.

Salz

Mit dem Mineralwasser in enger Verbindung standen die Salzgewinnung und der Salzhandel. Man hatte folgenden jährlichen Salzbedarf pro Kopf errechnet: zwölf Pfund für alle Personen über acht Jahre, die gleiche Menge für ein Pferd, einen Ochsen, eine Kuh, ein einjähriges Kalb, eineinhalb Pfund für ein Schaf, ein Schwein und eine Ziege.

Bis ins 18. Jahrhundert deckte Kurmainz seinen Salzbedarf in Orb im Spessart, in Soden bei Aschaffenburg, in Soden bei Salmünster, in Soden im Taunus und in Wisselsheim bei Bad Nauheim. Da die beiden erstgenannten Soden bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Salzlieferanten völlig ausfielen und Soden im Taunus nur geringe Mengen lieferte, blieben nur noch Wisselsheim, besonders aber Orb. Der Orber Salzhandel entwickelte sich trotz innerer und äußerer Schwierigkeiten zum lukrativsten staatlichen oder (halbstaatlichen kurmainzischen Unternehmen. Der Hofkammer flössen daraus im Jahr 11.000 bis 12.000 Gulden zu.

Keramik

Für das an Bodenschätzen arme Kurmainz war es lebenswichtig, alle Möglichkeiten des Erwerbs zu erschließen und zu fördern. Hierzu gehörten die keramische und die Glasindustrie.

Töpfereien hatte es schon immer gegeben, aber erst das 18. Jahrhundert schuf durch Verbesserung der Produktionsvorgänge und der Vermarktung die Voraussetzungen zu einem gewichtigen Industriezweig. Bemerkenswert hierbei ist, daß man in Kurmainz auch auf diesem Gebiet keine Staatsunternehmen wie in anderen Ländern betrieb, sondern die Privatinitiativen durch Privilegien unterstützte. An erster Stelle ist die unter dem Kurfürsten Johann Friedrich von Ostein (1743—1763) 1746 gegründete Höchster Porzellanmanufaktur zu nennen. Daß sie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllte, lag in erster Linie an der schlechten kaufmännischen Leitung. Als auch der Versuch scheiterte, dem Unternehmen 1765 durch einen „Compagniehandel", das heißt eine Aktiengesellschaft, auf die Beine zu helfen, löste Kurfürst Friedrich Karl Josef Freiherr zu Erthal (1774-1802) 1778 die Aktiengesellschaft auf. Damit fiel die Manufaktur dem Kurstaat zu. Man sah in dieser durch die Verhältnisse erzwungenen Verstaatlichung keine Ideallösung und versuchte deshalb bis über die Einstellung der Produktion 1796 und den Verkauf der Gebäude hinaus, einen privaten Interessenten zu finden. In Mainz tröstete man sich über den Verlust von 57.312 Gulden mit dem Gedanken, daß man doch einige Leute - es waren etwa 240 in fünfzig Jahren- in Arbeit und Brot gebracht hatte.

Glücklicher verlief die Entwicklung der 1765 als Aktiengesellschaft gegründeten Flörsheimer Fayencefabrik, obwohl auch sie zeitweise unter innerbetrieblichen Schwierigkeiten und äußeren Bedrängnissen in der Zeit der Koalitionskriege zu leiden hatte. Das kaufmännische Geschick von Besitzern, Pächtern und Direktoren verhinderte ein vorzeitiges Ende. Die Flörsheimer Fayencefabrik, deren Erzeugnisse von Sammlern sehr geschätzt werden, gehört zu den langlebigsten keramischen Unternehmen Deutschlands; ihre Fabrikation lief bis 1914, 1922 wurden die Brennöfen abgebrochen. Unterdessen aber hatte sich ein anderes keramisches Unternehmen angesiedelt, das zwar nicht als Fortführung der Flörsheimer Fayencefabrik anzusehen ist, aber auf dem gleichen Grundstoff, dem Ton, basiert: die 1911 gegründete Keramag.

Glas

Die kurmainzische Glasindustrie hatte durch natürliche Voraussetzungen ihren traditionellen Boden im Spessart. Dort besonders galt es, den Holzreichtum, dessen Abfuhr aus den tiefen Wäldern nicht möglich war, in anderer Weise zu nutzen. Die Glasmacher gingen in die Wälder und bauten dort zunächst für beschränkte Zeit ihre Hütten. Außer Holz benötigten sie Sand und Wasser. Auch die Glasmacherei, die seit dem 14. Jahrhundert in primitiver Weise dort betrieben wurde, erfuhr im 18. Jahrhundert ihre Industrialisierung. Das herausragende Unternehmen war die Lohrer Spiegelmanufaktur, die, aus dem Zusammenschluß der Glashütte Rechtenbach mit denen von Weibersbrunn und Lohr entstanden, bis 1770 blühte. Im Jahre 1765 gründete .Kurfürst Emmerich Josef von Breidbach-Bürresheim eine neue Glashütte bei Burgjossa, die den Namen Emmerichsthal erhielt.

Außer im Spessart gab es auch an anderen Stellen von Kurmainz Glashütten, deren Geschichte bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden kann, die aber vor dem 18. Jahrhundert eingingen oder über einen Versuch der Wiederbelebung nicht hinauskamen. Ein Beispiel ist Glashütten im Taunus beim Glaskopf; aus der Glashütte entstand ein Dorf, dessen Errichtung von der kurmainzischen Regierung am 7. Juni 1685 genehmigt wurde. Die Gemeinde kann sich also jetzt schon auf ihren dreihundertsten Geburtstag vorbereiten.

Wenn auch im ganzen gesehen viele wirtschaftliche Erwartungen, die man bei der Gründung, Neugründung oder Fortführung von Unternehmen im 18. Jahrhundert hegte, sich nicht erfüllten, so kann man doch feststellen, daß starke Impulse davon ausgingen, die bis in die nassauische und preußische Zeit im Rhein-Main-Gebiet nachwirkten.

Einzelheiten und Belege vgl. Rudolf Schäfer: Förderung von „Handel und Wandel" in Kurmainz im 18. Jahrhundert. Frankfurt 1968.

Rad und Sparren - 1980 - 9  - mit freundlicher Erlaubnis des Herausgebers