Ist es Charles B. Hux?
Bagger gräbt in Eschborn Skelettteile auf ehemaligem Flugplatz aus
Von Annette Friauf

Der Name Charles B. Hux steht auf einer Ehrentafel für vermißte  US-Soldaten  in  Luxemburg. Nach seinen sterblichen! Überresten wird seit mehr als 60 Jahren in Eschborn gesucht. Dort war der texanische Pilot in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges abgeschossen und an Ort und Stelle notdürftig begraben worden. Jetzt wurden möglicherweise seine Gebeine gefunden. Rechtsmediziner untersuchen Knochen auf DNA-fähiges Material, nachdem Anfang Juni ein Bagger im Gewerbegebiet Camp-Phönix-Park Skelettteile aus knapp einem Meter Tiefe zutage gefördert hatte. „Es spricht viel dafür, dass es Hux ist", sagt Stadtarchivar Gerhard Raiss. Ihn beschäftigt die Geschichte seit Jahren. Frühere Kameraden des damals 23- Jährigen hatten sich in den 50-ern an den Eschborner gewandt und nie die Hoffnung aufgegeben, Hux noch würdevoll begraben zu können.

Hux war am 27. März 1945 mit seinem Jagdbomber in Frankreich gestartet, um „bewaffnete Aufklärung" zu fliegen. US-Bodentruppen standen bereits am Rhein.

Hux' Maschine wurde von der deutschen Flak abgeschossen und schlug am Rand des Militärflugplatzes in Eschborn auf. Der Pilot wurde herausgeschleudert und kam ums Leben. Kameraden seiner Einheit fanden wenige Tage später die Trümmer, aber keine Leiche.

Bis Ende der 40er war der Flugplatz Sperrgebiet und erhielt eine feste Start- und Landebahn. Die Fundstelle der Knochen war indes nie zubetoniert, so der Archivar. Zwei Mal hat er gemeinsam mit Hux' Kameraden Jack Curtis auf dem Gelände nach Spuren gesucht. Aus einem Gruppenbild fotografierte Raiss das Portrat des Piloten ab - seither hat der Vermißte für die Eschborner Geschichtsforscher ein Gesicht.

Sollten die Rechtsmediziner DNA-Spuren finden, steht noch ein mühsames Stück Arbeit bevor. Um ihn identifizieren zu können, müssen Verwandte ausfindig gemacht werden. Genau 65 Einträge mit Hux stehen im Telefonbuch von Texas. Kamerad Curtis will sie alle abtelefonieren.

Frankfurter Rundschau - 21.6.07 - mit freundlicher Erlaubnis der FR

Da mit der bevorstehenden ehrenvollen Beisetzung für Charles B. Hux der Krieg abgeschlossen ist, sollte die Stadt Eschborn jetzt auch die Besatzungszeit beenden.

Inwiefern?

Das sogenannte US-Camp, das in Form des Camp- Phönix-Parks alle Nachkriegszeiten überlebt hat, sollte jetzt der Vergangenheit übergeben werden.

Phönix-Park sollte das Gelände jetzt heißen. Für immer.

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